Weißbach 2030: Eine Gemeinde macht sich auf den Weg
Eine starke Dorfgemeinschaft, ein breites Angebot für Jung und Alt und eine noch bessere Flächennutzung: Weißbach hat sich hohe Ziele gesteckt und setzt sie nun mit Bürger:innenbeteiligung um.
Weißbach kann mit Stolz auf viele Errungenschaften blicken: Die höchste Auszeichnung im e5-Programm, ein Naturpark, ein attraktives, gemeindeeigenes Car-Sharing-Modell, eine Bibliothek der Dinge – um nur einige zu nennen. Um die schon hohe Lebensqualität in Weißbach noch weiter zu stärken, setzt die kleine Pinzgauer Gemeinde auf breite Beteiligung ihrer Bürger:innen und holt sich Unterstützung durch das Förderprogramm Zukunftsraum Gemeinde. So sollen die Prioritäten und Projekte der Gemeinde noch besser an den Bedürfnissen der Weißbacherinnen und Weißbacher ausgerichtet und zivilgesellschaftliches Engagement gefördert werden.
Bürger:innenrat stärkt die Kreativität
Der Beteiligungsprozess startete im November 2024 mit einem Bürger:innenrat. Bürgermeister Josef Michael Hohenwarter war es zum Prozessstart besonders wichtig, auch Menschen außerhalb des in Weißbach schon recht großen Kreises der aktiv Engagierten zu erreichen. Mit der Zufallsauswahl gelang dies gut: Manche Bürger:innen brachten sich zum ersten Mal aktiv in der Gemeinde ein, um zentrale Anliegen, Ideen und Empfehlungen für die Zukunft von Weißbach gemeinsam zu entwickeln.
Die Teilnehmer:innen des Bürger:innenrates präsentierten die erarbeiteten Themenschwerpunkte für die Gemeinde im Dezember 2024 im Rahmen einer Bürger:innenversammlung. Im Fokus standen die weitere Stärkung der Dorfgemeinschaft (z.B. durch Erhalt von Kindergarten und Schule, Unterstützung der Gastronomie, generationenübergreifende Aktivitäten), Mobilität, Sport und Freizeit (Ausweitung der Busverbindungen/Shuttle, Dorf-Olympiade, neue Angebote für Jugend und Familien) sowie die Nutzung von zentralen Flächen im Ort.
Ab in die Werkstatt und auf zum Dialog
Ende Jänner folgte die Weißbacher Zukunftswerkstatt. In Kleingruppen tüftelten die Teilnehmenden an diesen Themen weiter. Sie entwickelten erste Umsetzungsprojekte – etwa Aktionstage für Jung und Alt, die Gründung einer ersten privaten Energiegemeinschaft sowie Aktivitäten zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und zum Erhalt der wichtigen und wertvollen Strukturen wie Nahversorgung, Gastronomie und Kinderbetreuung. Letzterem wurde im April ein eigener Themendialog-Abend gewidmet, an dem die Weißbacherinnen und Weißbachern diese Frage weiter vertieften.
Die Entwicklung eines zentralen Areals im Ortsgebiet – benannt als „Weißbacher Schaufenster“– stand im Zentrum zweier weiterer Themen-Abenden. Auf der Fläche des alten Weißbaches soll der Ortskern mit Grünflächen, verbesserter Verkehrsführung, attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten und einem Multifunktionsgebäude noch weiter aufgewertet werden. Gemeinsam mit dem Architekten Philipp Stromer haben sich die Weißbacher:innen hierzu Gedanken gemacht, wie sie dieses „Weißbacher Schaufenster“ am besten gestalten könnten.
Die Gemeindevertretung beschloss Ende Juni 2025 einstimmig das Zukunftsprofil Weißbach 2030. Die große Vision für Weißbach ist ein Ort mit Lebensqualität für alle – für den Einzelnen, für Familien, für kommende Generationen usw. Gleichzeitig wurde auch das Weiterarbeiten an den Projekten und die Vertiefung des Dialogs in Hinblick auf das „Weißbacher Schaufenster“ mit Unterstützung durch das Programm Zukunftsraum Gemeinde beschlossen.
Umsetzen und weiterplanen
In der ersten Projektwerkstatt im April 2025 arbeiteten Bürgerinnen und Bürger bereits konkret an einigen Startprojekten. Eine Befragung in Weißbach erhob die Bedarfe in Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt, vor allem bei den Zielgruppen ältere Menschen, Zugezogene und Jugendliche. Im Nachbarort Leogang entstand in einem Beteiligungsprozess der Sozialverein „Loigom hoit zomm“. Auf den Erfahrungen des Vereins konnte Weißbach aufbauen und setzte kurzerhand die ersten Schritte für den Sozialverein „Weißbach hüft zomm“.
Erste Ideen aus dem Bürger:innenrat und der Projektwerkstatt haben die Gemeindemitglieder bereits konkret umgesetzt und die erste private Energiegemeinschaft gegründet. Die Klima- und Energiemodellregion Nachhaltiges Saalachtal unterstützte bei den zur Gründung nötigen Schritte und bald können sich die teilnehmenden Haushalte über Strom aus der Gemeinde zu günstigen Tarifen freuen.
Am Prinzip der Bürger:innenbeteiligung will Weißbach auch weiterhin festhalten: Im November 2025 wird eine zweite Projektwerkstatt stattfinden, an der die gemeinsam definierten Startprojekte weiter in Richtung Umsetzung vorangetrieben werden. Für diese Umsetzungsphase setzt die Gemeinde erneut auf die Unterstützung aus dem Programm „Zukunftsraum Gemeinde“. Gleichzeitig führt die Gemeinde den Dialog für die Planungen rund um die alte Weißbachfläche weiter. Hier werden, begleitet von Architekt Philipp Stromer und unter Einbindung zusätzlicher Fachexpert:innen, gemeinsam mit den Weißbacherinnen und Weißbachern konkrete Umsetzungsplanungen entwickelt, um das Ortszentrum von Weißbach noch weiter aufzuwerten – für Gäste und Einheimische gleichermaßen.




