Zukunft bauen: Wohnbauexkursion 2025 im Zeichen des Holzbaus
Holz, Quartiersentwicklung und innovative Ideen: 20 Expert:innen reisten gemeinsam mit dem SIR nach Vorarlberg zur Wohnbauexkursion 2025. Dabei besuchten sie mehrere Wohnbau-Projekte und hatten die Möglichkeit, neue Ideen einzuholen, von den Erfahrungen anderer zu lernen sowie in den Austausch mit Bauherr:innen, Planer:innen und Umsetzer:innen zu kommen.
Am 21. und 22. Mai 2025 führte die diesjährige SIR-Wohnbauexkursion nach Vorarlberg. Im Fokus: Holzbau und Quartiersentwicklung. Rund 20 Teilnehmer:innen aus den Bereichen Planung, gewerblicher und gemeinnütziger Wohnbau, Gemeindepolitik und Soziologie erkundeten gelungene Wohn- und Kommunalbauten in Holz- oder Holzhybridbauweise.
Inspiration durch Praxisbeispiele
Besucht wurden unter anderem das Projekt von Architekt Johannes Kaufmann in Lustenau – das Betreute Wohnen kombiniert mit einer Krabbelgruppe und Arztpraxis. Die Wohnungen punkten mit günstiger Bauweise, hohem Wohnkomfort und guter Raumluft.
In Altach entstand ein neues Wohnquartier mit großzügigem Kindergarten, das als autofreie Anlage konzipiert wurde. Hier führten Bürgermeister und Bauamtsleiter die Teilnehmer:innen durch den neu errichteten Kindergarten. Der Holzbau mit großzügigem Eingangsfoyer, der auch als Indoor-Spielbereich genutzt wird, wurde im Januar 2023 eröffnet und bietet Platz für vier Kleinkind- und zwei Kindergartengruppen. Außerdem beinhaltet der Kindergarten einen großen Turnsaal, der auch von externen Gruppen genutzt werden kann. Zusätzlich zum Kindergarten wurden im Bauareal weitere vier Holzwohnbauten mit Eigentumswohnungen sowie mietbaren Starterwohnungen errichtet.
Die Wohnbauexkursion führte außerdem nach Bludenz. Der gemeinnützige Bauträger Wohnbauselbsthilfe konnte in Zusammenarbeit mit der Stadt Bludenz die Wohnsiedlung Maierhof mit acht Baukörpern, gemeinschaftlich genutzten Freiräumen und einem Gruppenraum errichten.
Holzmodulbausystem für niedrige Kosten
Im Zuge der Besichtigungen erhielten die Exkursionsteilnehmer:innen auch Informationen zu den Projekten des Vorarlberger Modells „Wohnen 500“ und „Wohnen 500+“, bei dem die VOGEWOSI sehr günstigen Holzwohnbau umsetzt. Möglich wird diese hohe Effizienz bei der Errichtung durch ein innovatives Holzmodulbausystem, das weitgehend vorgefertigt wird. Durch die kürzere Bauzeit sowie den Entfall einer Unterkellerung und Tiefgarage sinken die Kosten deutlich.
Dabei werden jeweils vier Wohnungen um ein zentrales Stiegenhaus angeordnet, im Erdgeschoß befinden sich Fahrrad- und Nebenräume. Beim Modell „Wohnen 500+“ sind innerhalb dieser Module 2-, 3- und 4-Zimmer Wohnungen möglich. Ein Lift ermöglicht die barrierefreie Erschließung aller Wohnungen und die notwendigen Abstellplätze werden ebenerdig im Freiraum erstellt.
Stadtzentrum attraktiv gestalten
Was die Investition von Engagement und Energie in die Wiederbelebung der Altstadt bewirken kann, wurde bei einer Führung durch die Stadt Hohenems deutlich. Hier wurden eine Begegnungszone eingerichtet sowie viele Bestandshäuser saniert und mit neuen Nutzungen die Erdgeschoßzone belebt. Zudem wurde ein neues Rathaus in Holzbauweise errichtet. Der Leiter der Stadtplanung sowie der Projekt- und Quartiersentwickler gaben den Teilnehmenden spannende Einblicke in die lokalen Planungsprozesse und Herausforderungen der Quartiersentwicklung.
Die zweitägige Reise bot nicht nur zahlreiche inspirierende Beispiele moderner Holzbauweise, sondern auch viel Raum für Dialog, wertvolle Eindrücke und konkrete Anregungen.